Mit Niederlagen kannten sich Spieler und Verantwortliche der Kleeblätter im Jahr 2014 bisher nicht allzu gut aus. Genau eine einzige Pflichtspiel-Pleite musste die mit Abstand stärkste Rückrunden-Mannschaft der vergangenen Saison bis dato hinnehmen. Da Kalenderjahre beim Fußball aber nicht als Abrechnungskriterium herhalten, dürfte den Oberhausenern die überraschend deutliche Pleite bei den Ostwestfalen durchaus aufs Gemüt schlagen. Der mit Spannung erwartete Start in die neue Saison und das Pflichtspiel-Debüt von Trainer Andreas Zimmermann gingen gründlich daneben.
Die Niederlage war sowohl auf die starke Leistung der Verler als auch auf eigene schwerwiegende Fehler zurückzuführen. RWO war über die gesamte Spieldauer keinesfalls die schlechtere Mannschaft, ließ aber in den Schlüsselsituationen die nötige Konzentration vermissen. Bereits nach acht Minuten standen für die Gäste zwei hochkarätige Torchancen zu Buche, die vom insgesamt schwachen Nick Brisevac (3.) und Patrick Bauder (8.) leichtfertig vergeben wurden. "Wir haben einen sehr guten Start erwischt, leider konnten wir die Chancen nicht zur Führung nutzen. Anschließend wurden wir kalt erwischt", schilderte Zimmermann seine Eindrücke zur turbulenten Anfangsphase.
Hecker und Haeder spielen Katz und Maus
Nur zwei Minuten nach der Großchance von Bauder gingen die Hausherren mit dem ersten Angriff in Führung. Dem Treffer durch Neuzugang Hamadi Al Ghaddioui ging eine wahre Fehlerkette der Rot-Weißen voraus. Brisevac verlor den Ball in der Vorwärtsbewegung, Felix Haas hob das Abseits auf und Torhüter Philipp Kühn kam zu zögerlich aus seinem Kasten. Ein ähnlicher kollektiver Lapsus führte nur acht Minuten später zum 2:0. Dieses Mal war es Felix Herzenbruch, der den Ballverlust verursachte. Nico Hecker und der überragende Matthias Haeder spielten mit Herzenbruch, Weigelt, Schneider und Haas Katz und Maus, sodass Kühn erneut hinter sich greifen musste. "Wir haben die Gegentore durch Fehler in der Vorwärtsbewegung selbst eingeleitet. Das darf natürlich nicht passieren", sagte Zimmermann.
Der RWO-Coach reagierte zur Pause und brachte Angreifer Raphael Steinmetz für den blassen Manuel Schiebener. Trotz optischer Überlegenheit sprang jedoch nicht mehr als ein Lattenkracher von Patrick Bauder heraus (60.). Stattdessen kam es noch dicker für die Gäste aus dem Ruhrgebiet. Der eingewechselte Charbel Chougourou sah nach einer Grätsche mit beiden Beinen voraus glatt Rot (76.). Zuvor wurde jedoch ein eindeutiges Foul am Ex-Berliner nicht geahndet. In Unterzahl setzten die Gastgeber noch einen drauf und markierten zwei Minuten vor dem Ende durch Robert Mainka den 3:0-Endstand. Verls Trainer Andreas Golombek konnte folgerichtig positives Fazit ziehen. "Wir sind sehr froh darüber, dass wir einen optimalen Start erwischt haben. Abgesehen von den ersten beiden Chancen in der Anfangsphase haben wir nicht viel zugelassen. RWO hat eine starke Mannschaft und wird mit Sicherheit oben mitspielen. Mein Team ist sicherlich auch in der Lage, in dieser Saison viel zu erreichen", gab der Ex-Profi zu Protokoll.
Für die Oberhausener steht unter dem Strich eine vermeidbare Niederlage gegen einen Gegner, der sich momentan den Luxus erlauben kann, gestandene Regionalliga-Größen wie Robert Mainka, Simon Engelmann, Manuel Rasp oder Marcel Kunstmann von der Bank kommen zu lassen. Zimmermann wusste die Niederlage entsprechend einzuordnen. "Wir haben leider sehr unglücklich gegen einen starken Gegner verloren. Trotz des enttäuschenden Ergebnisses muss ich meiner Mannschaft ein Kompliment machen. Wir haben zu keinem Zeitpunkt aufgesteckt und haben bis zuletzt an uns geglaubt. Jetzt werden wir uns kurz schütteln und am kommenden Samstag gegen Siegen hoffentlich den ersten Dreier einfahren."